Jeder Jeck ist anders.
Menschen sind verschieden. Haben unterschiedliche Einstellungen, unterschiedliche Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche. Jeder von uns schaut auf seine eigene Welt. Denn unser Filter, mit dem wir auf ein und dieselbe Sache schauen, ist geprägt durch die Erfahrungen und Werte und eben durch Erwartungen. Mein Lieblingsbeispiel ist das Ergebnis eines Fußball-Spiels. Am Ende eines Spiels steht das Ergebnis fest. Und doch sind die Be-Wertungen, die jeder von uns mit diesem Ergebnis verbindet, unterschiedlich. Nicht-Fußball-Interessierten ist der Ausgang schlichtweg egal. Dem Fan des Siegers wird es in der Regel besser gehen als dem Fan des Verlierers. Auch das Zustandekommen des Ergebnisses erlebt jeder sehr unterschiedlich. Der eine leidet jede Sekunde mit, ist voll dabei, muss auf jeden Fall im Stadion dabei sein und Vollgas geben. Dem anderen reicht es, wenn er das Spiel im Liveticker verfolgt. Jeder hat seine eigenen Prioritäten und Dinge, die ihm wichtig sind.
Ein wichtiger Erkenntnisgewinn: Eine Frage der Wahrnehmung
Festzustellen bleibt: Beide Fans haben Recht. Und beide Fans haben Unrecht. Denn eine Beurteilung kann nur aus der eigenen Wahrnehmung heraus vorgenommen werden – denn das Ergebnis des Spiels ist unverrückbar.
Warum das in Bezug auf die berufliche Zufriedenheit wichtig ist? Es ist in erster Linie einmal wichtig für sich selbst zu erkennen, dass jeder Mensch anders ist. Das sollte ich akzeptieren. Das heißt, dass du deine Kollegen in aller Regel nicht ändern kannst. Und sie dich auch nicht – wenn du dich nicht wirklich verändern willst. Deswegen ist es wichtig, sich ein Arbeitsumfeld zu suchen, in das du hineinpasst – genauso wie du bist.
Machen wir es einmal konkret: Wenn du morgens eher ein Langschläfer bist und Pünktlichkeit ohnehin nicht etwas, dass dir wichtig ist, dann solltest du vielleicht nicht in einer Behörde oder an einer Schule arbeiten, wo es feste Zeitpläne gibt. Wenn du ein kreativer Kopf bist, dann gehörst du eher in eine Werbeagentur als in eine Versicherung. Ich weiß, die Beispiele pauschalisieren. Aber ich denke, du weißt, was ich meine.
Setze nicht täglich bei der Arbeit eine Maske auf
Ihr kennt vielleicht den Karneval. Fasching. Fastnacht. Egal, wie du es nennst. Ursprünglich dient der Karneval dazu, dass du dir eine Maske aufsetzen kannst und irgendjemand anders sein kannst – egal wer. Ich kann dir nur raten nicht jeden Tag im Büro Fastnacht zu feiern. Also dich jeden Tag aufs Neue zu verkleiden. Denn, wenn du jeden Tag nur eine Rolle spielen musst, wird das auf Dauer anstrengend. Sei am besten wie du bist. Natürlich ist es gut, eine gewisse Trennung zwischen Beruf und Privatleben zu bringen. Allein schon als Schutzmechanismus, damit man abschalten kann. Doch gerade in der heutigen Welt, wo häufig Menschen den Unterschied ausmachen, ist die Trennung schwierig. Und wird zum Eiertanz, wenn der Abstand zwischen deiner beruflichen Rolle und dem, wie du sonst bist, zu groß ist.
Menschen folgen und mögen Menschen – die authentisch sind
Menschen folgen gerne anderen Menschen. Das kann man täglich auf den einschlägigen Social-Media-Plattformen und -Kanälen verfolgen. Und am liebsten folgen sie jemanden oder fühlen sich zumindest verbunden, wenn derjenige authentisch ist. Ein schönes Wort, das häufig verwendet wird – zum Beispiel auch dann, wenn es um Führungskräfte geht. Führungskräfte müssen authentisch sein. Was soll das konkret bedeuten: Sie sollen sich nicht verstellen. Sie sollen so sein, wie sie sind. Aber wie ist man denn eigentlich? Genau darum geht, wenn man sich selbst besser kennen lernt – neben Stärken oder Fähigkeiten, Interessen und Werte, ist es auch relevant, welche Eigenschaften ich mir persönlich zuschreibe. Und wie mich zum Beispiel mein näheres Umfeld, also meine Freunde und Familie wahrnehmen. Und es geht darum, wie ich gerne bin. Ein ganz wichtiger Faktor, um dauerhaft zufrieden zu sein. Zu erkennen wie ich bin und zu sein, wie ich gerne bin.
Denn gerade im beruflichen Kontext und im Kontext der verschiedenen Rollen gibt es immer wieder Situationen, in denen man irgendwie sein sollte, um dazuzugehören – aber in denen, ich nicht ich selbst sein kann.
Manchmal zwingt der Alltag einen in Rollen, die nicht zu einem passen
Das ist bei mir zum Beispiel häufig so in Einkaufsgesprächen. Natürlich kann man immer noch mehr rauspressen. Und natürlich ist es so, dass hier häufig taktiert wird – ich frage mich dann immer: Warum? Offenheit und Ehrlichkeit ist mir an der Stelle immer wichtiger. Lass uns direkt am Anfang offen und ehrlich miteinander sprechen – dann können wir uns eine ganze Menge Zeit sparen. Das funktioniert nur häufig so leider nicht. Deswegen bin ich als Einkäufer nicht geeignet – glaube mir, ich habe es probiert. Und habe das für mich erkannt und akzeptiert, dass es genauso ist.
Also, sei du selbst, wenn du täglich zur Arbeit gehst. Erfülle deine Aufgabe mit Freude. Umgebe dich mit Menschen, die deine Charaktereigenschaften schätzen und die dich ergänzen. Und akzeptiere gleichzeitig: Jeder Jeck ist anders.
Wie schätzt du das für dich ein?
Ich freue mich auf den Dialog mit dir.
Dein Patrick