Tobias: „Wenn man mutig ist, zahlt sich das aus“

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Das Leben steckt voller Zufälle. So war es nicht geplant, dass ich im März an einem Sonntagmorgen Tobias Schmidt kennen lernte. Tobias, geboren im Jahr 1995, und ich trafen uns auf einem Seminar im Millowitsch-Theater. Er kam extra aus Augsburg angereist. Ich hatte das Glück von meinem Bruder eingeladen worden zu sein. Glück – das war das Motto des Tages. Life-Coach Dieter Lange hatte geladen und Tobias aus Bayern ins Rheinland gelockt. Schon in den ersten Minuten merkte ich, dass dieser junge Mann eine besondere Geschichte zu erzählen hat und wir verabredeten uns im Laufe des Tages für ein separates Telefonat.

Es dauerte ein paar Wochen, ehe wir uns tatsächlich gegenseitig an die Strippe bekamen und schon nach drei Minuten Telefonat konfrontierte mich Tobias mit einem Teil seiner Geschichte, der mich zunächst doch sprachlos zurückließ. „Du Patrick, spannend, dass wir sprechen. Ich habe meine Wohnung in Augsburg gekündigt. Ich werde verschiedene Projekte machen und denke, dass eine feste Adresse da nicht so sinnvoll ist.“ Bäms! Einen Moment brauchte ich dann, um zu verstehen, warum das eigentlich genau das Richtige für diesen umtriebigen, vielseitig interessierten Menschen ist.

„Ich möchte einen Unterschied machen“

Tobias ist beim Radio. Er ist Moderator bei dem Radiosender „HITRADIO RT1 Augsburg“. Er ist dort fest angestellt und gleichzeitig hat er sich verschiedene andere Standbeine geschaffen. „Ich habe verschiedene Unternehmen gegründet. Arbeite als Moderator für das Fernsehen und stehe gerne auf Bühnen.“ Aber dazu später noch ein bisschen mehr. Zurück zum Telefonat und zu seinen Beweggründen der Veränderung:

„Ich habe mich in den letzten zwei Jahren viel mit mir selbst beschäftigt. 2017 hatte ich dabei ein einschneidendes Erlebnis. Als junger Mann voller Tatendrang und strotzend vor Selbstvertrauen wurden wir Moderatoren gecoacht. Wir hörten uns die Sendungen aller Kollegen an und schauten, was man besser machen konnte. Als ich an der Reihe war, war ich mir sicher, dass es wenig zu verbessern gab – doch ganz im Gegenteil wurde ich vom Coach sehr dezidiert auseinander genommen“, berichtet der 24-jährige im Austausch. Und das Feedback des Coaches wird Tobias wohl nie vergessen: „Kannst du dich noch an den Namen des Kassierers erinnern bei deinem letzten McDonalds-Besuch? Wenn ich dir zuhöre, dann ist der Sender die Fastfoodkette und du bist der Kassierer.“ Das saß und hatte nachhaltigen Einfluss auf die berufliche Entwicklung.

Ob es Zufall oder Schicksal ist? Auf einmal ergeben sich Chancen

Nun, zwei Jahre später, hat Tobias an sich gearbeitet. „Ich weiß, dass ich einen Unterschied machen möchte. Ich möchte Menschen bewegen. Ich möchte Ihnen Mut machen und sie unterhalten.“ Am liebsten vor der Kamera und auf der Bühne. „Ich lasse das auf mich zukommen und überlasse es ein Stück weit dem Zufall.“ Der Jung-Bayer klingt dabei überhaupt nicht orientierungslos oder fahrlässig, sondern ganz im Gegenteil voller Energie und überzeugt. „Wenn man mutig ist, zahlt es sich aus“, sagt er und schiebt direkt das Beispiel hinterher. Wenige Tage nach dem er die Wohnung in Augsburg gekündigt hat und sein familiäres Umfeld sich um ihn sorgte, weil er nun ja keinen festen Anlaufpunkt mehr habe, kamen die ersten Angebote: Ein Zweijahresvertrag im Ausland, die Moderation einer riesigen Konferenz und eine neue tolle Möglichkeit im deutschen Fernsehen. Dazu eine eigene Agentin und der erste Management Vertrag.

Finanzielle Sicherheit versus Investment in die eigene Zukunft

Als ich ihm so zuhöre, drängt sich ein Verdacht auf. Also spreche ich ihn darauf an: „Sag mal, Tobias, das Ganze hört sich so an, als ob du finanziell gut abgesichert bist und dir das leisten kannst?“ Da treffe ich offenbar einen Punkt. „Ich haben viel und hart gearbeitet und tue es immer noch. Teilweise habe ich dreimal die Woche als DJ aufgelegt. Direkt nach dem Abitur habe ich sofort beim Radio ein Praktikum angefangen. Bin dann sehr kurzfristig nach Mannheim zum Sender „Sunshine Live“ gewechselt. Dort habe ich dann zwei Jahre lang fast jeden Tag moderiert. So konnte ich ein bisschen Geld zur Seite legen. Es ist aber nicht so, dass ich Halligalli lebe und einfach das Geld raushaue. Es gibt schon einen Teil in mir, der finanzielle Sicherheit braucht.“ Und natürlich seien Schritte, wie er sie gerade in seinem Leben unternimmt, vor allem deshalb möglich, „weil ich ausschließlich Verantwortung mir gegenüber trage.“

In Bezug auf sein Investment in seine bisherige Karriere bereut er keinen Cent. „Ich denke, dass ich, wenn ich meinen eigenen Wert steigere, auch eine höhere Gegenleistung bekommen werde.“ So machte sich Tobias im letzten Jahr mit seinem eigenen Coach und Mentor auf den Weg nach Paris, London, Berlin, Palma und München, um ganz stark an sich selbst zu arbeiten. „So viel Selbstkonfrontation, Emotion und Grenzgang ist nicht nur unglaublich anstrengend, sondern mit Coach auch noch richtig teuer“.

Im Elternhaus gab es eher klassische Berufe und Karrierewege

Und noch ein Thema liegt mir auf der Seele – denn sicherlich findet der vielseitig interessierte Musiker, Entrepreneur und Moderator nicht nur Befürworter für seinen vermeintlich ungeregelten Lebensstil. „Ja, mein Vernunftsumfeld, also insbesondere meine Eltern, waren durchaus nicht immer Freunde meiner außergewöhnlichen Berufsideen.“ Und doch weiß er, dass gerade die Eltern voll hinter ihm stehen: „Meine Mutter ist Lehrerin und mein Vater Jurist. Da lief die berufliche Laufbahn in anderen Mustern ab. Und doch glauben beide mittlerweile fest daran, dass ich meinen Weg schon gehen werde. Besonders als meine Mama irgendwann sagte, dass sie ein tiefes Vertrauen in meinen Werdegang hat, fiel mir ein Felsbrocken vom Herzen!“

 

Für das Alter ein klares Zielbild im Kopf

Aktuell ist der Karriereplan des Entertainers einfach: „Es ergeben sich jeden Tag Möglichkeiten. Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt und nutze die Chancen für mich, die sich ergeben.“ So war es auch schon bei der Mannheimer Radiostation – gestartet war er hier ohne Abschluss. Vermittelt durch einen Kollegen aus Augsburger Praktikumszeiten und sofort eingestellt wegen seiner außergewöhnlichen Radiostimme. Erst nach der Zeit bei „Sunshine live“ holte er seine Ausbildung nach. „Um dem System zu beweisen, dass ich es wirklich kann.“

Wenn der Augsburger in die Zukunft schaut, auf das Jahr 2055, wenn er 60 Jahre alt ist, hat er ein klares Bild vor Augen: „Ich möchte auf ein riesiges Unternehmen zurückschauen, dass ich gegründet habe, in dem es menschlich und familiär zu geht und in dem meine Mitarbeiter und ich gerne mit Spaß arbeiten. Ich möchte so viele Menschen wie möglich bewegt und sie mit meinem unerschütterlichen Optimismus angesteckt haben.

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