Startseite > Deine Perspektiven > „Was sind deine Stärken?“
Auch du hast mindestens eine besondere Fähigkeit. Glaubst du nicht? Ich bin davon überzeugt, dass auch du irgendetwas viel besser kannst als andere. Es muss nicht sein, dass du singen kannst – wie die Menschen in den Casting-Shows im Fernsehen. Vielleicht kannst du gut organisieren. Oder du bist handwerklich besonders geschickt. Gehst gut mit Menschen um. Backst oder kochst hervorragend. Vielleicht hörst du besonders gut zu oder redest gerne vor großen Gruppen. Eventuell bist du sicherer im Umgang mit Zahlen als andere? Oder bist du der Einzige in deiner Abteilung, der gut mit Excel umgehen und eine Pivottabelle erstellen kann?
Ob angeboren oder antrainiert – die Leichtigkeit beim Tun
In jedem steckt irgendetwas, das ihm leicht von der Hand geht. Etwas, was dir besonders viel Spaß macht. Etwas, indem du vielleicht sogar einzigartig bist? Letzteres muss nicht sein. Und vielleicht ist es auch nicht eine Sache, die du besonders gut kannst. Vielleicht sind es verschiedene Dinge. Aber jeder von uns besitzt mindestens eine Sache. Ob angeboren oder antrainiert.
Nun überlege bitte einmal kurz: Was ist denn deine besondere Stärke? Was machst du besonders gerne und wofür schlägt dein Herz? Nutzt du diese Fähigkeit oder deine Leidenschaft im Berufsalltag? Etwa nicht? Warum nicht? Wenn du etwas mit vollem Herzen tust, wirst du es umso erfolgreicher tun. Viele von uns trennen Leidenschaft, Spaß und Arbeit konsequent. Kennst du den Spruch „Der hat sein Hobby zum Beruf gemacht.“? Bei wie vielen Menschen aus deinem Bekanntenkreis und deinem Umfeld ist es tatsächlich so? Auch eine alte Floskel: „Arbeit ist Arbeit und Schnaps ist Schnaps.“ Sollte man das wirklich so trennen? Oder geht es darum, sich seinen Beruf nach seinen Neigungen und Stärken zu wählen?
Der Blick zurück: Wie hast du deine Berufswahl getroffen?
Denken wir mal kurz zurück. Hast du dich bei deiner Berufswahl für etwas entschieden, das du besonders gut kannst und gerne machst oder standen andere Faktoren im Fokus? Meist entscheidet man sich sehr pragmatisch. Welche Ausbildungsplätze gibt es gerade? Welche Studienplätze kann ich mit meinem Notenschnitt überhaupt belegen? Vielleicht haben Oma und Opa dir einen gut gemeinten Rat mitgegeben. Oder deine Eltern. Nach dem Motto: „Lerne was Anständiges, mit Zukunft und was sicher ist.“
Etwas Anständiges mit Zukunft und mit Sicherheit? Was kann sicherer sein als voll in meinem Element zu sein? In einer Welt, die von Unsicherheit und von Veränderung geprägt ist, gibt einem das Bewusstsein über die eigenen Fähigkeiten eine innere Sicherheit, die sich nicht wegdiskutieren lässt. Beim Blick auf das, was man gut kann und gerne macht, schließt sich direkt die Frage an, welche kleinen Erfolge du regelmäßig aufgrund des Einsatzes deiner Fähigkeiten oder aufgrund deines leidenschaftlichen Engagements feiern kannst. Aber dazu an anderer Stelle gerne mehr.
Wir stehen uns oft selbst im Weg
Nun ja, nicht jedes Talent ist so offensichtlich wie die Gesangsqualitäten der Künstler, in Fernseh-Casting-Shows. Und oftmals liegen auch die Karriereperspektiven, die man mit seinem Talent anstreben könnte, nicht immer direkt auf der Hand. Aber es lohnt sich, diese Perspektive herauszuarbeiten. Dafür ist es natürlich wichtig, sich mit den Stärken, den Leidenschaften sowie den Interessen auseinander zu setzen und sich dann das Umfeld zu suchen, in dem die eigenen Fähigkeiten ideal zur Geltung kommen. Klingt Dir zu akademisch? Dann lege ich Dir nachfolgend die kurze Pinguin-Geschichte nahe, die Dr. Eckhard von Hirschhausen etwa wie folgt erzählt:
Aus einem Pinguin wird nie eine Giraffe werden
Im Zoo beobachtet man immer wieder Pinguine, die etwas tapsig und ungeschickt an Land umher watscheln. Man könnte meinen, dass es sich um sehr ungeschickt wirkende Wesen handele, die vom lieben Gott falsch konstruiert worden wären. Und nur wenige Minuten später entdeckt man eben jene Pinguine in ihrem Element, dem Wasser. Was manch einer vorher noch mit „Fehlkonstruktion“ bewertete, wird jetzt zum Spezialisten für flinkes, torpedoartiges, schnelles Schwimmen. Der Pinguin im Wasser ist alles andere als eine „Fehlkonstruktion“. Von Hirschhausen endet in seinem Video* mit einem, wie ich finde, tollen Vergleich, in dem er sagt:
„Selbst nach sieben Jahren Psychotherapie wird aus der Giraffe kein Pinguin mehr.“ Was er damit meint: Es geht darum heraus zu finden, wo wir in unserem Element sind. Was ist die Umgebung, die zu uns passt? Und es geht weniger darum, dass wir uns den Umständen anpassen sollten, sondern vielmehr darum, die Umstände uns anzupassen. Mache dich jetzt auf den Weg zum Meer. Wenn du nicht sicher bist, welches Meer für dich die besseren Lebensbedingungen bietet – kein Problem. Sich systematisch mit den eigenen Stärken zu beschäftigen, ist lehrreich und kann gut im Selbstlernprozess mit uns an deiner Seite geschehen. Und eine Botschaft ist von Hirschhausen besonders wichtig: „Stärken zu stärken ist so viel sinnvoller als an seinen Schwächen herumzudoktern.“
In diesem Sinne: Was machst DU gut und gerne?
Freue mich auf deine Gedanken zu dem Thema.
Dein Patrick
Dieser Beitrag hat einen Kommentar
Johanna Kl
5 Jul 2019Ich helfe Menschen gerne über ihre Probleme nachzudenken bzw. Vielleicht einen Denkanstoß zugeben oder die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Vielleicht auch kreativer als andere an Situationen heranzugehen; Vor allem ohne Vorurteile.
Ich liebe es über das Leben zu philosophieren und das „warum“ zu erfahren. Auf Oberflächliche Situationen und Bekanntschaften habe ich keine Lust, es wird mir sehr schnell zu langweilig. Ich lebe im hier und jetzt und versuche immer etwas positives aus sämtlichen Situationen mitzunehmen. Ich bin loyal, Gefühlsecht und ehrlich – alles auf eine liebevolle Weise.